Warum stehen Windräder still?
Manchmal weht der Wind und trotzdem dreht sich ein Windrad nicht. Das sind die Gründe.
Der Wind weht und Windräder am Horizont drehen sich – in vielen Teilen Niederösterreichs ist das mittlerweile ein gewohnter Anblick. Aber was passiert, wenn einmal „nichts“ passiert? Warum stehen Windräder manchmal still?
Gleich vorab: Es gibt eine Reihe an Gründen, warum Windräder manchmal stillstehen. Die häufigsten sind:
- Kein oder zu wenig Wind – dann kann sich ein Windrad nicht drehen.
- Geringe Windstärken – dann sieht man meistens einen Windpark, in dem einige Windräder stillstehen und sich andere drehen. Das liegt daran, dass jedes Windrad mit einem eigenen Windmesser ausgestattet ist und somit lokal misst und damit selbst „entscheidet“, wann genug Wind da ist, um die Stromproduktion beginnen zu können.
- Zu starker Wind – auch das passiert relativ selten. Erst ab einer Windgeschwindigkeit von rund 100 km/h (abhängig vom Typ der Windkraftanlage), beginnen sich die Windräder aus Sicherheitsgründen aus dem Wind zu drehen.
- Wartungsarbeiten – auch hier ist es so, dass oft nur vereinzelt Anlagen stillstehen und nicht gleich der ganze Windpark. Damit unsere Windräder einwandfrei arbeiten können, ist es – wie bei allen Maschinen – notwendig diese laufend zu warten. Das können Fernwartungen oder Arbeiten vor Ort sein. Dafür werden die Anlagen zwischenzeitlich abgestellt. Wenn Arbeiten an den Windparkstromnetzkabeln oder im Umspannwerk stattfinden, kann es natürlich passieren, dass gleich alle Windräder eines Windparks für die Dauer dieser Arbeiten stillstehen.
- Defekt bei den Windrädern – auch in diesem Fall steht meistens nur ein Windrad. Je nach Größe des Defektes und Verfügbarkeit von Ersatzteilen kann der Stillstand mitunter auch mehrere Wochen dauern.
- Ein fertig gebauter Windpark, der aber noch nicht am Netz ist – erst nach Fertigstellung der Anlagen können diese auch an das Stromnetz angeschlossen werden, um den erzeugten Strom einzuspeisen.
- Eisansatz – im Winter kann bei bestimmten Wetterbedingungen „Eisbildung“ an den Rotorblättern auftreten. Wenn eine solche Eisbildung erkannt wir (dafür gibt es eigene Sensoren), wird die Anlage sofort abgeschaltet und kann erst nach einer Kontrolle bzw. nach dem Abtauen des Eises wieder eingeschaltet werden.
Werden Windräder abgeschaltet, weil „zu viel Strom im Netz“ ist?
Nein - Windräder werden nicht abgeschaltet, weil "zu viel Strom im Netz ist". Selbst bei Wartungsarbeiten im Stromnetz werden Anlagen meist nicht ganz abgeschaltet, sondern können lediglich für kurze Zeit weniger Strom ins Netz liefern. Ausnahmen sind hier beispielsweise Arbeiten am Umspannwerk, in welches das Windrad einspeist.
Wie oft sind Windräder durchschnittlich in Betrieb bzw. abgeschaltet?
Das ist sehr unterschiedlich und kommt auf den Standort und die Windkraftanlagentype an. Bei modernen Anlagen produzieren wir aber mittlerweile an weit über 300 Tagen Strom.
Ganz im Sinne der erneuerbaren Energieerzeugung versuchen wir natürlich die Stillstände aufgrund von Wartungsarbeiten immer so kurz wie möglich zu halten, damit wir möglichst viel Ökostrom erzeugen können.
Möchtest du mehr über die Windkraft bei der EVN erfahren? Alle Infos findest du hier: